Ein Denkmodell für die agile Tansformation – der Betakodex.

Woher kommt der BetaCodex? 

Der Betakodex geht auf eine Ende der 90er Jahre von Industrie und der Weltbank gegründete Forschungsinitiative zurück. Anhand von Fallstudien nahm man Unternehmen unter die Lupe, die durch besondere wirtschaftliche Stabilität und hohe Wertschöpfung in ihrem Tun herausstachen. Es kristallisierte sich heraus, dass diese Unternehmen nach ganz ähnlichen Prinzipien arbeiteten und ohne den üblich etablierten Budgetprozess auskamen. In der Forschungsinitiative, die sich entsprechend „Beyond Budgeting Round Table“ (BBRT) nannte, stellte man sich die Frage, welche Konsequenzen dies für die Steuerung und Führung von Unternehmen hat. 

2008 entstand aus den Reihen des BBRT das BetaCodex Network. Initiator und Gründer des Networks ist der ehemalige BBRT Direktor Niels Pfläging. Aus den Erkenntnissen wurden die sogenannten „12 Prinzipien des Betakodex“ abgeleitet.  Die Erkenntnisse, welches bis dato nur Mitgliedern des BBRT zur Verfügung standen, wurden erstmals der Allgemeinheit unter Open Source Lizenz zugänglich gemacht. 

Der BetaCodex- besteht aus 12 handlungsleitenden Prinzipien 

Der Betakodex ist ein Denkmodell, das dabei hilft, die Sichtweise auf bestehende Organisationsstrukturen zu verändern und eingefahrene Managementpraktiken zu hinterfragen. Er ebnet den Weg von einer hierarchischen Organisation (Alpha-Organisation) hin zur dezentralen Organisation (Beta-Organisation). Beta-Organisationen sind die Antwort auf komplexe Märkte. Sie bestehen aus dezentralen Teams, welche die Impulse des Marktes aufnehmen und daraus selbständig Handlungen ableiten. Die Teams sind jeweils cross-funktional zusammengesetzt und bestehen aus ca. 9 Personen, setzen sich selbst Ziele und sind mit maximal möglicher Entscheidungskompetenz ausgestattet.  Zentrale Führung oder Steuerung ist nicht vorgesehen. Stattdessen stehen interne Teams als Dienstleister für die dezentralen Teams zur Verfügung. Hierarchische Strukturen werden auf das notwendige Minimum reduziert und erfüllen vor allem Compliance-Anforderungen. 

Quelle: Niels Pfläging, Organisation für Komplexität, Redline 2014

Die Transformation hin zu einer agilen Organisation erforderte eine äußerst intensive und ehrliche Auseinandersetzung auf C-Level-Ebene. Vom Unternehmenszweck, über das zukünftige Geschäftsmodell bis zu der Frage, wie die Arbeit und Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Daraus entsteht das Beta-Organisationsdesign (Netzwerkstruktur).